Chronologischer Überblick

1901
Gründung der „Gemeinnützigen Aktien-Baugesellschaft für den Landkreis Crefeld“ in Crefeld. Das Ausgangseigenkapital beträgt 295.460 Mark, wovon sich 64% auf den Landkreis Crefeld und die angehörigen Gemeinden verteilen, der Rest von Privaten gehalten wurde.

Auszug aus dem Statut:
„Zweck der Gesellschaft ist: den unbemittelten Einwohnern des Landkreises Crefeld billige, gesunde und gut eingerichtete, das Familienleben fördernde Wohnungen zu beschaffen. Gegenstand des Unternehmens bilden daher der Erwerb, die Veräußerung und die Vermietung von Grundstücken nebst Wohnhäusern, die Errichtung von Wohnhäusern sowie die Herstellung, die Anschaffung und die Veräußerung von Baumaterialien.“

Am Ende des ersten Geschäftsjahres waren 57 Häuser, meist Einfamilienhäuser, bezugsfertig. Als erster Neubau gilt ein 1901 errichtetes Miethaus in Osterath, Strümper Straße.

1914
Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges hatte die Gesellschaft 246 Häuser gebaut, wovon 81 Häuser an Eigentümer übereignet wurden.

1923
Inflation. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember wurde die Bilanz als eine Mischung von Gold- und Papiermark in Friedens- und Inflationswerten dargestellt. Sie schloss mit einem Reingewinn von rund 779 Billionen Mark ab, gleich 0,062% des Aktienkapitals.

1929
Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde der Landkreis Krefeld aufgelöst. Uerdingen, Fischeln und Traar wurden in die Stadt Krefeld eingemeindet. Der Rest des Landkreises Krefeld wurde mit dem Landkreis Kempen zum neuen Landkreis Kempen-Krefeld zusammengelegt. Der Landkreis Kempen-Krefeld, nunmehr der Zuständigkeitsbereich der GWG, umfasste den heutigen Kreis Viersen ohne die Gemeinde Niederkrüchten, dafür aber mit den Gemeinden Osterath und Lank. Das Unternehmen besaß in diesem Gebiet 412 Häuser mit 676 Wohnungen.

1939
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war die Gesellschaft im Besitz von 420 Häusern mit 797 Wohnungen.

1941
Der Reichskommissar für den Sozialen Wohnungsbau verordnete am 14. November die Zusammenlegung von Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften. Die GWG nahm den Spar- und Bauverein eGmbH Osterath und die Gemeinnützige Baugenossenschaft Vorst eGmbH auf.

1943
Am 13. Mai beschloss die Generalversammlung die Änderung des Firmennamens in „Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Landkreis Kempen-Krefeld AG mit dem Sitz in Krefeld“.

Bei einem Bombenangriff auf Krefeld wurden am 22. Juni auch die Geschäftsräume der GWG zerstört und mit dem Büroinventar die meisten Aktenunterlagen. Beim Häuserbestand hatte die GWG jedoch Glück; lediglich zwei Gebäude wurden total zerstört. Die Teilzerstörungen beliefen sich im Wert auf 269.000 RM.

1944
Am 10. August fand im Krefelder Hotel Gompertz die 89. Sitzung des Aufsichtsrates statt. Es sollte zugleich die letzte für die nächsten vier Jahre sein.

Zitat aus dem Sitzungsprotokoll:

„In Willich sind auf unseren Grundstücken neun Holzhäuser errichtet mit einem Kostenaufwand von je 1.700 Mark. Der Betrag von 15.300 Mark ist uns vom Finanzamt aufgrund der Baukarten bereits ausgezahlt. Ein Behelfsheim ist bewohnt. In Osterath sind als erster Versuch sechs Steinbauten im Rohbau fertiggestellt. Weitere 18 Holzbauten sind daselbst geplant. Der Aufsichtsrat bestimmt, dass die Gesamtkosten je Haus 3.000 Mark nicht übersteigen dürfen.“

1948
Die erste Aufsichtsratssitzung nach dem Krieg fand am 21. Oktober im Direktionszimmer der Kreissparkasse Kempen-Krefeld in Krefeld am Ostwall 155 statt.

1950
Nach der Währungsreform wurde die DM-Eröffnungsbilanz der GWG zum 21. Juni 1948 am 15. September 1950 durch Beschluss der GWG-Hauptversammlung festgestellt. Das Aktienkapital wurde in der Eröffnungsbilanz im Verhältnis 1:1 auf 400.000 DM umgestellt. Die Hauptversammlung beschloss gleichzeitig, das Aktienkapital auf 800.000 DM zu verdoppeln. Mehrheitsaktionär war der Landkreis Kempen-Krefeld mit 51%. Die Gemeinden im GWG-Geschäftsgebiet hielten unterschiedlich große Anteile. Dazu kamen noch diverse Beteiligungen wie z.B. der Edelstahlwerke Krefeld (8,25%) und der Stadt Krefeld (8,125%).

1951
Im November des Jubiläumsjahres 1951 bezog die GWG die im Neubau der Kreissparkasse Kempen-Krefeld, Krefeld, Ostwall 155, gemieteten neuen Geschäftsräume. Erstmals nach Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit nach dem Krieg erschien ein Geschäftsbericht, der zusammen mit der Jubiläumsbroschüre das älteste erhaltene Druckwerk der GWG ist.

Energisch zog die GWG gegen die bürokratische Praxis zu Felde, die Bewilligung der Landesmittel für Neubauten mit der Wohnungsvergabe an bestimmte Personenkreise zu verknüpfen (Geschäftsbericht 1951, S. 14): „Es hat keinen Sinn, dem berechtigten Personenkreis Wohnungen zuzuweisen, für die er die Miete infolge seines unterdurchschnittlichen Einkommens nicht aufzubringen vermag und die er vielfach auch nicht zu möblieren imstande ist, während genügend Bewerber vorhanden sind, die die festgesetzte Neubaumiete ohne weiteres aufzubringen vermögen und auch die Räume durch volle Möblierung zu nutzen in der Lage sind. Es wirkt schon fast grotesk, wenn sowohl die Bevorzugt-Berechtigten als auch die Bewerber einen Wohnungstausch anstreben und dieser deshalb nicht durchführbar ist, weil die Auflage des Bewilligungsbescheides für die Landesdarlehen dieser ökonomischen Lösung im Wege steht.“

1956
Der Geschäftsbericht 1956 verdeutlicht an einem Beispiel, wie die „Zweckbindung“ neue Wohnungen dem Markt vorenthält (S. 13): „Bei einem Bauvorhaben mit 14 Wohnungen waren folgende Zweckbindungen zu beachten: 7 Wohnungen waren an Wohnraumhilfeberechtigte, 2 an Schwerkriegsbeschädigte und 4 an Sowjetzonen-Flüchtlinge zu vergeben. Von den Wohnungsbewerbern mussten außerdem 7 Lastenausgleichsberechtigte sein und weitere 7 einem bestimmten Zweig der Sozialversicherung angehören. Dass in solchen Fällen nicht nur dem Bauherrn, sondern auch dem zuständigen Wohnungsamt besondere Schwierigkeiten bei der Belegung der Wohnungen entstehen, liegt auf der Hand. Eine sinnvollere Steuerung der Zweckbindungen ist unbedingt notwendig.“

1958
Das Problem der unverhältnismäßigen Zweckbindung ist auch 1958 ein Thema, wie der Geschäftsbericht im Kapitel „Wohnungsverwaltung“ (S.10) beschreibt: „Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr waren besondere Schwierigkeiten bei der Erfüllung der weitgehenden Bindungen der erstellten Wohnungen zu überwinden. Fertiggestellt wurden 1958 225 Wohnungseinheiten (WE); davon waren 188 WE (83%) für bestimmte Personenkreise vorgesehen, während dem freien Wohnungsmarkt nur 37 WE zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Abschwächung der örtlichen Wohnungsnachfrage war daher nur gering. Wir haben seit der Währungsreform bis Ende 1958 insgesamt 2.930 WE erstellt, davon waren 2.341 WE für einen bestimmten Wohnungskreis gebunden, und 589 WE waren frei verfügbar.“

1966
Auf Beschluss der Hauptversammlung wurde eine Satzungsänderung vorgenommen, wonach die Gesellschaft auch als Sanierungsbetreuerin tätig werden konnte. In den Siebziger Jahren tritt die GWG in den Ortskernen von Breyell, St. Tönis und Grefrath als Sanierungsträger in Erscheinung.

1968
Die bis in die Sechziger Jahre hinein beklagte, unverhältnismäßig hohe Zweckbindung der erstellten Neubauwohnungen ist fast ganz entfallen. Nur noch in einigen Fällen behält sich die Gesundheitsbehörde die Belegung von Wohnungen vor. So waren Vierraumwohnungen mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 89 qm für kinderreiche Familien bestimmt.

1975
Der Namensänderung des ehemaligen Kreises Kempen-Krefeld in Kreis Viersen trug die Hauptversammlung durch Beschluss am 16. Juni 1975 Rechnung. Die GWG firmiert seither unter „Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen Aktiengesellschaft“.

1976
Zum Bilanzstichtag des Jubiläumsjahres am 31. Dezember 1976 beträgt der Wohnungsbestand der GWG 4.389 Wohnungen und 1.224 Garagen. Seit der Währungsreform und nach Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit hat die Gesellschaft 2.822 Häuser mit 7.155 Wohneinheiten gebaut, darunter 835 Miethäuser (3.924 WE), 1.747 Eigentumsmaßnahmen (2.668 WE) und 240 betreute Maßnahmen (563 WE).

Aktionäre der Gesellschaft sind der Kreis Viersen mit 52,73%, die Sparkasse Krefeld mit 18,33%, die Städte und Gemeinden des Kreises Viersen mit 23,89%, die Stadt Meerbusch im Kreis Grevenbroich (heute: Kreis Neuss) mit 2,89%, die Stadt Krefeld mit 1,12% und Sonstige mit 0,95%.

1980
Die mit einer Ausnahmegenehmigung des NRW-Innenministers betreuten jeweiligen Erweiterungen der Kreisberufsschulzentren in Kempen und Dülken wurden im Frühjahr ihrer Bestimmung übergeben.

1983
Rückwirkend zum 31. Dezember 1982 übernahm die GWG den Gemeinnützigen Bauverein Kempen-Hüls eG, der als Grundvermögen sieben Miethäuser mit 34 Wohnungen und elf Garagen, ein unbebautes Grundstück (ca. 36.000 qm) in Kempen, Vorster Straße, eine Doppelhaushälfte mit Garage sowie ein freistehendes Eigenheim aufwies.

1987
GWG-Chef Peter Van Vlodrop zeichnete vor der Presse den Trend, dass sich die GWG auf Dauer von einer Baugesellschaft hin zu einer reinen Wohnungs-Verwaltungsgesellschaft entwickeln werde. Die Hausbewirtschaftung trug fast die Hälfte zum damaligen Jahresüberschuss von 2,3 Mio. DM bei, während die Erlöse aus dem Verkauf von Neubauten und unbebauten Grundstücken sowie aus der Baubetreuungs- und Sanierungstätigkeit kontinuierlich geringer wurden.

Die Normalisierung auf dem Wohnungsmarkt im Kreis Viersen schlug sich für die GWG in einem signifikanten Rückgang der Leerstände nieder. Noch 1985 hatten 69 Wohnungen unvermietet leer gestanden; zwei Jahre später waren lediglich sechs der 4.384 GWG-Wohnungen unvermietet.

1989
Die dramatischen Umbrüche im Ostblock mit dem Mauerfall in der DDR und dem Zusammenbruch der alten Sowjetunion bewirkten einen unvorhersehbaren Umschwung auf dem hiesigen Wohnungsmarkt. Durch den Zustrom von DDR-Übersiedlern und Aussiedlern aus Osteuropa verschärfte sich plötzlich der Mangel an preiswerten Mietwohnungen. Die GWG reagierte schnell und flexibel und forcierte nach einer Phase relativer Ruhe den Neubau von Mietwohnungen mit z.B. über 50 Wohneinheiten in den Meerbuscher Ortsteilen Osterath und Lank.

1990
Die Nachfrage nach Mietwohnungen war besonders groß in Süchteln, Kempen, Willich, Lank und Osterath, wo insgesamt über 600 Bewerbungen vorlagen. Zur Behebung der Wohnraummisere legte der Kreis Viersen ein Sonderprogramm auf, aus dem als erstes größeres Projekt zwei Mehrfamilienhäuser in Süchteln, Höhenstraße, gefördert wurden. Da auch das Land NRW entgegen der ursprünglichen Absichten öffentliche Mittel bereitstellte, konnte die GWG alle Kräfte auf den Mietwohnungsbau konzentrieren und den Bedarf teilweise decken.

1992
Mit Blick auf die verstärkten Neubauaktivitäten und auf die notwendig werdenden Investitionen für Instandhaltung und Modernisierung musste dem GWG-Vorstand an einer Stärkung des Eigenkapitals gelegen sein. Die Bestandspflege entwickelte sich zu einem Sorgenkind, da der Gesamtaufwand bei weitem die Summe überschritt, die über die bewilligten Instandhaltungspauschalen in den Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die Mieten enthalten waren. So erhöhten sich allein im Geschäftsjahr 1992 die Investitionen in die 4.465 Mietwohnungen um 1,2 Mio. DM auf 8,3 Mio. DM.

1993
Mit dem Verkauf von unbebauten Grundstücken verschaffte sich die GWG finanziellen Spielraum für die anstehenden Investitionen. GWG-Vorstand Van Vlodrop bewertete dies bei der Bilanz-Pressekonferenz allerdings ganz nüchtern so: „Infolge der verminderten Grundstücksvorräte wird sich das in den kommenden Jahren kaum wiederholen lassen. Stattdessen wird dem Ergebnis der Hausbewirtschaftung und hier vor allem der Entwicklung der Instandhaltung eine entscheidende Bedeutung zukommen.“

1994
GWG-Vorstand Siegfried Seidel, seit 1. Juli 1994 Nachfolger des ausgeschiedenen Peter Van Vlodrop, nannte die Förderung von Wohneigentum für Familien mit Kindern als eine der wichtigsten Aufgaben der GWG für die Zukunft. Um die Bau- und Bodenkosten möglichst gering zu halten, beschritt die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit den planenden Architekten neue Wege. Durch eine weitgehende Standardisierung der Reihenhaustypen, durch verstärkten Einsatz von vorgefertigten Bauteilen und durch günstige Grundstückszuschnitte soll Wohneigentum auch für junge Familien mit Kindern erschwinglich gemacht werden.

Für die Investitionen in die Modernisierung ihrer Wohnungen erschloss die GWG eine neue Einnahmequelle. In den nächsten Jahren bot die Gesellschaft den derzeitigen Mietern von älteren Ein- und Zweifamilienhäusern aus Baujahren vor 1930 die Objekte zum Kauf an. Eine gute Idee, wie sich herausstellen sollte.

Über das traditionelle Kerngeschäft Neubau und Vermietung hinaus erweiterte die GWG ihr Dienstleistungsangebot. Beim Neubau des Technologie- und Gründerzentrums in Kempen übte die Gesellschaft z.B. eine Controllertätigkeit aus, und im Auftrag der Sparkasse Krefeld übernahm man neben der kaufmännischen auch die technische Verwaltung der Sparkassen-Immobilien, die Betreuung der Filialen inbegriffen. Im Jargon nennt sich dies „Facility Management“.

1995
Bei den Neubauprojekten konzentrierten sich die Aktivitäten zunehmend auf Planung und Bau von Eigenheimen für sogenannte „Schwellenhaushalte“, beispielsweise für junge, kinderreiche Familien, die sich dank steuerlicher Förderung den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen können. Angesichts steigender Baukosten suchte die GWG nach Lösungen für kostensparendes Bauen. Dabei erwiesen sich vor allem die steigenden Grundstückspreise als kostentreibender Faktor, die in Einzelfällen bereits rund ein Drittel der Gesamtkosten eines Reiheneigenheimes ausmachten. Da die potenziellen Käufer jedoch kaum Abstriche bei Konzeption und verwendeten Baumaterialien hinnehmen wollten, die Kosten also allein durch „weniger Haus“ gesenkt werden konnten, war die Kreativität der Planer gefragt, die Reduzierung der Wohnfläche durch ein besseres Ausbauverhältnis zu kompensieren.

1996
Der Neubau von Eigenheimen für jungen Familien und die Modernisierung des Wohnungsbestandes kristallisieren sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre weiter als Säulen der GWG-Geschäftsaktivitäten heraus, wohingegen der Geschosswohnungsbau stark rückläufig tendierte.

Eines der größten Neubauprojekte dieser Jahre ist die Errichtung von 38 Reiheneigenheimen und 18 Eigentumswohnungen in dem neu erschlossenen Baugebiet Willich-Wekeln, die in Bauträgerschaft der GWG entstanden.

Der Wohnungsmarkt hatte sich nach dem vorübergehenden Aussiedler-Zustrom wieder verändert. Die GWG registrierte nun eine wachsende Zahl von Wohnungskündigungen, während die Bewerber nicht gerade Schlange standen. Dabei wirkten sich Miethöhe, das Wohnumfeld und die Ausstattung der Wohnungen oft als Miethindernisse aus. Um bei sinkender Nachfrage ein konkurrenzfähiges Wohnungsangebot im Vergleich zum freien Wohnungsmarkt machen zu können, startete die GWG neben der normal anfallenden Instandhaltung ein Modernisierungsprogramm. Allein 1996 wurden 244 Wohnungen mit Zentralheizung ausgestattet. Investitionsvolumen für Modernisierung und Instandhaltung allein in diesem Geschäftsjahr: 11,4 Mio. DM.

Auf unvermindert große Gegenliebe stieß die Initiative, Häuser aus dem Altbesitz der Baujahre zwischen 1920 und 1930 „in sozial vertretbarem Rahmen“ an die jeweiligen Mieter zu verkaufen. Mit den erlösten Einnahmen – 1996: 4,2 Mio. DM aus dem Verkauf von 25 Häusern mit 50 Wohnungen – baute die GWG beispielsweise in Bracht, Hendrik-Goltzius-Straße, und Krefeld-Stahldorf, Oberschlesien- und Thyssenstraße, Dachgeschosswohnungen aus, legte Kleinstwohnungen zusammen und schaffte verbesserte Wohnbedingungen.

1997
Aufmerksam verfolgte die GWG die politische Diskussion zur Neufassung des "Wohngesetzbuches". Mit der Novellierung verband sie die Hoffnung, dass die Kostenmiete im öffentlich geförderten Wohnungsbau endlich durch eine örtliche Vergleichsmiete auf der Grundlage eines Mietspiegels abgelöst wird. Nach geltendem Gesetz übersteigt die Kostenmiete insbesondere bei Neubauten die Vergleichsmiete und führt damit zu ungewollten Verzerrungen. Darüber hinaus will das neue Wohngesetzbuch Fördermittel auch auf den vorhandenen Wohnungsbestand ausweiten, um so preiswerten Wohnraum für einkommensschwache Haushalte zu erhalten.

Im Ausblick sagte GWG-Vorstand Seidel vor der Presse: "Wie in den letzten Jahren wird der Schwerpunkt unserer bautechnischen Aktivitäten in der Bestandspflege liegen. Modernisierungen, die sich auf wärmetechnische Einrichtungen und allgemein auf die Verbesserung der Wohnraumbedingungen beziehen, werden fortgesetzt. Die finanziellen Mittel für das geplante Instandhaltungs- und Modernisierungsprogramm schöpfen wir zu einem erheblichen Teil aus dem sozialverträglichen Verkauf von Althäusern."

Dadurch reduzierte die GWG ihren Mietwohnungsbestand sukzessive von 4.673 Einheiten im Rekordjahr 1994 auf 4.559 in 1997. Die Gesamtaufwendungen für Modernisierung und Instandhaltung erreichten 1997 eine neue Höchstmarke: 15,4 Mio. DM.

1998
Die Entwicklung des Wohnungsmarktes zu einem Mietermarkt setzte sich weiter fort, will meinen: Aus einem Überangebot hat der Mieter bei der Wohnungssuche die freie Auswahl. Besonders in Hochhausanlagen führte die rückläufige Nachfrage "zu ernstzunehmenden Leerständen", erläuterte der GWG-Vorstand in der Bilanzbesprechung. Eine Kündigungsquote von 20 Prozent führte zu einer hohen Fluktuation und ließ sich durch Neuvermietung auch dann nicht völlig ausgleichen, wenn in Einzelfällen der Mietpreis reduziert wurde.

Diesem Trend versuchte die Gesellschaft mit gezielten Schritten zur Verbesserung des Wohnumfeldes zu begegnen. So wurde beispielhaft mit dem Caritasverband ein Betreuungskonzept für den Wohnkomplex Süchteln-Höhenstraße initiiert, über das im weiteren Verlauf noch berichtet wird.

Die Geschäftstätigkeit der GWG konzentrierte sich vor diesem Hintergrund darauf, ihren Wohnungsbestand durch neue Heizungsanlagen und isolierverglaste Fenster zu modernisieren und damit für die Vermietung attraktiver zu machen, zumal sich die Mietnebenkosten für Heizung durch die Einführung der Ökosteuer weiter verteuerten.

Die Neubauaktivitäten als zweites Bein dienten in erster Linie nach wie vor der Schaffung von Wohneigentum. In diesem Marktsegment registrierte die GWG aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und der steuerlichen Förderung weiterhin eine verstärkte Nachfrage.

1999
Als Hauptursachen für Leerstände und Fluktuationsrate sagte der GWG-Vorstand vor der Presse: "Kündigungsgründe sind hauptsächlich Unzufriedenheit mit dem Wohnumfeld wie z.B. in den Hochhausanlagen, aber auch der Erwerb von Wohneigentum. In den größeren Wohnanlagen sind wir gefordert, den negativen gesellschaftlichen Erscheinungen entgegenzuwirken." Das Phänomen der zunehmenden Mietrückstände sei auch darauf zurückzuführen, dass sich unter den Haushalten im sozialen Wohnungsbau eine schleichende Überschuldung ausbreitet.

Der GWG-Vorstand mahnte dringend Reformen im sozialen Wohnungsbau an, wozu eine Reform des Wohngeldes ebenso gehöre wie der Wegfall der Fehlbelegungsabgabe, aber auch die Einführung der Vergleichsmiete anstelle der Kostenmiete sowie eine gleichwertige Förderung der Modernisierung des Wohnungsbestandes. Zudem wünschte sich die GWG "wohnungspolitische Reformen, die den sozialen Frieden bewahren oder wiederherstellen".

2002
18. März 2002: Umzug nach Viersen. Die GWG verlagerte ihren Firmensitz und zog von Krefeld nach Viersen in das „Haus der Wirtschaft“ an den Willy-Brandt-Ring um. Mit diesem Umzug trug die GWG der Tatsache Rechnung, dass sich die Bauaktivitäten zunehmend in den Kreis Viersen verlagert hatten.

18. September 2002: Spatenstich für Wohnprojekt „Kendelhof“. Im Neubaugebiet Velbuschpfad in St. Hubert fand der erste Spatenstich für das öffentlich geförderte Wohnprojekt „Kendelhof“ statt, das die GWG in Kooperation mit dem Kempener Verein „Frauen bauen“ errichtete. In den 21 Wohnungen sollen mehrere Generationen in guter Nachbarschaft unter einem Dach leben. Das Richtfest war am 28. April 2003. Im Januar 2004 wurde der Neubau bezogen.

2003
Januar 2003: Projektbeginn zur Umgestaltung der Höhenstraße. Anfang 2003 nahm ein GWG-Projekt die Arbeit zur Umgestaltung und Verbesserung der Wohnanlage Höhenstraße 44-50 in Süchteln auf. Neben der größeren Mieterzufriedenheit verfolgte die GWG auch eigene wirtschaftliche Ziele: die Senkung der Fluktuationsrate und eine annähernde Vollvermietung. Auf einer Mieterversammlung wurden die Mieter über die Pläne informiert und äußerten sich nach angeregter Diskussion ausnahmslos zustimmend. Architekt Andreas Hanke stellte in einem Lichtbildvortrag die Umgestaltung der Eingangsbereiche und Laubengänge vor, ebenso die frische Farbgebung der Fassaden sowie die Gräser-Skulpturen, die das Markenzeichen der Höhenstraße wurden. Am 21. Juni 2004 fiel der Startschuss zum Umbau. Am 18. Juni 2005, genau ein Jahr nach Baubeginn, feierte die GWG mit Mietern, Nachbarn sowie den am Bau Beteiligten an einem Tag der offenen Tür die Fertigstellung der Wohnanlage Höhenblick.

2004
September 2004: Lobberich „Am Wasserturm“, Pastor-Schmidt-Straße. Bezugsfertig waren im 3. Quartal 2004 die zwei neu errichteten Mehrfamilienhäuser an der Pastor-Schmidt-Straße in Lobberich. Die „Stadtvillen“ in exponierter Lage als „Tor“ zum Neubaugebiet am Lobbericher Wasserturm bieten jeweils sechs, also insgesamt zwölf Mietwohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von mehr als 900 Quadratmetern. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde nach einjähriger Bauzeit auch der Bau von sechs Reihenhäusern abgeschlossen, die für junge Familien mit Kindern konzipiert sind.

Dezember 2004: Mieterzeitschrift „MieZe“. Auf der Suche nach neuen Kommunikationswegen mit ihren Mietern hat die GWG im Dezember 2004 die erste Ausgabe einer Mieterzeitschrift unter dem Titel „MieZe“ herausgegeben.

2005
Oktober 2005: Dienstleistungs-GmbH
Seit Oktober 2005 unterhält die GWG eine „schnelle Einsatztruppe“ für alle Fälle rund ums Haus. Das Team der Dienstleistungs-GmbH führt beispielsweise Maler-, Fliesen- und Gartenarbeiten durch, entrümpelt aber auch mal Keller und tritt immer dann in Erscheinung, wenn Not am Mann ist. Dabei stellt der Regiebetrieb keine Konkurrenz zu den örtlichen Fachbetrieben dar und arbeitet nur in GWG-Objekten.

2006
30. Mai 2006: Grundstein BLZ in Willich
Am 30. Mai 2006 wurde auf dem Gelände des zum Gewerbepark ausgebauten früheren Stahlwerks Becker der Grundstein gelegt für den Neubau des Beschäftigungs- und Leistungszentrums (BLZ), in dem Arbeitslose und die Empfänger von Sozialhilfeleistungen der Stadt Willich zentral beraten und betreut werden. Die GWG übernahm als Bauherr in zwei Bauabschnitten die Errichtung des Büro- und Verwaltungsgebäudes und vermietete das Objekt an die Nutzer – ein Beispiel für das Prinzip der Private Public Partnership. Am 9. August 2007 wurde das BLZ eröffnet.

1. Juli 2006: Landrat Peter Ottmann im GWG-Vorstand
Am 30. Juni 2006 schied Dr. Hans-Christian Vollert, Landrat im Ruhestand und zuvor Oberkreisdirektor, aus dem zweiköpfigen Vorstand der GWG aus Altersgründen aus. Seine Nachfolge trat am 1. Juli Landrat Peter Ottmann an.

2007
25. April 2007: Grundstein „Wohnpark Nordwall“ in Bracht
Mit der Grundsteinlegung zur Errichtung des „Wohnparks Nordwall“ in Bracht am 25. April 2007 leistet die GWG einen Beitrag zu einem bedeutenden Zukunftsthema: Wohnen im Alter. Unter der Überschrift „Wohnen mit Service“ wurde ein Konzept entwickelt, das vorbildhaft die Aufgabenfelder für den Wohnungsmarkt in einer alternden Gesellschaft abdeckt. Im November 2008 zogen die ersten Bewohner in den termingerecht fertig gestellten „Wohnpark Nordwall“ ein.

31. Dezember 2007: Erwerb von LEG-Wohnungen
Zum Jahresende 2007 erwarb die GWG insgesamt 140 Wohnungen und 15 Gewerbeobjekte in Viersen, Nettetal und Geldern aus dem Bestand der LEG Landesentwicklungsgesellschaft NRW GmbH, darunter auch 46 Wohnungen an der Glockengasse im Zentrum Gelderns. In den Folgejahren wurden Fassaden und Wohnungen grundlegend saniert und aufgewertet.

2009
22. April 2009: Rettungswache in Niederkrüchten-Heyen
Im April 2009 nahm die neue Rettungswache des Kreises Viersen ihren Betrieb an der Bundesstraße 221 in Niederkrüchten-Heyen auf. Rettungswege und –zeiten im Westkreis konnten so wesentlich verkürzt werden. Auf der vertraglichen Grundlage einer sogenannten Public Private Partnership hat die GWG als Investor im Berichtsjahr 2008 den Neubau als Nebenstandort der Rettungswache Schwalmtal errichtet und nach der Fertigstellung an den Kreis vermietet. Das Richtfest wurde am 19. Dezember 2008 gefeiert, die Einweihung am 22. April 2009.

Sommer 2009: „Wohnen mit Service“ in Lobberich und Elmpt
Unter der Überschrift „Wohnen mit Service“ begann die GWG in Lobberich und Elmpt mit dem Neubau von zwei weiteren Wohnanlagen. Die Grundsteinlegung an der Färberstraße 29 in Nettetal-Lobberich erfolgte am 15. Mai 2009 und für den „Wohnpark St. Laurentius“ in Elmpt am 24. Juli 2009.

2010
9. Juli 2010: Eröffnung der Wohnanlage Glockengasse in Geldern.
„Sommer in der Glockengasse“ – mit diesem Slogan feierte die GWG am 9. Juli 2010 nach umfangreichem Umbau die Fertigstellung und Eröffnung der Wohnanlage Glockengasse im Herzen von Geldern.

2011
„Wohnpark Kaiserplatz", Willich. Im Sommer 2011 begannen die Ausschachtungsarbeiten zum „Wohnpark Kaiserplatz" in Willich. Am 20. Oktober 2011 wurde der Grundstein gelegt zur Errichtung der 20 Wohnungen für Senioren nach dem GWG-Konzept „Wohnen mit Service".

Gemeinschaftsprojekt mit Plan A Willich e.V., Osterather Straße, Willich. Seit Herbst 2011 sind an der Osterather Straße/Martin-Rieffert-Straße in Willich 18 Wohnungen für ein generationsgerechtes Wohnen entstanden.

„Wohnpark Wiesenstraße", Kempen. Am Standort des früheren Kempener Arbeitsamtes hat die GWG seit Ende 2011 den „Wohnpark Wiesenstraße" mit 22 Wohnungen errichtet. Der Kempener Architekt Udo Thelen hat für das großzügige Grundstück zunächst drei Baukörper in dreieinhalbgeschossiger Bauweise vorgesehen, die miteinander durch zwei Zwischengebäude verbunden sind.

2012
Bauherrengemeinschaft GWG und Sparkasse in Schiefbahn. Als Bauherrengemeinschaft haben die GWG und die Sparkasse Krefeld an der Hochstraße 50 in Schiefbahn ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Die Sparkasse wurde im Juni 2012 in Betrieb genommen. Neben den Wohnungen über der Sparkasse an der Vorderfront sind auf der Rückseite zum Parkplatz hin drei weitere Wohneinheiten entstanden, die als Stadthäuser auf das Erdgeschoss aufgesetzt und separat erschlossen sind.

Gemeinschaftsprojekt mit Plan A Willich e.V., Osterather Straße, Willich. Anfang April 2013 wurden die Wohnungen im Gemeinschaftsprojekt des Willicher Vereins Plan A und der GWG bezogen. Seit Herbst 2011 sind an der Osterather Straße/Martin-Rieffert-Straße in Willich 18 Wohnungen für ein generationsgerechtes Wohnen entstanden. Das Richtfest wurde am 1. Juni 2012 gefeiert.

2013
Kindergarten „Hampelmann", Bracht. Im Januar 2013 feierte der Bewegungskindergarten „Hampelmann" an der Hendrick-Goltzius-Straße in Bracht die Fertigstellung des Umbaus, von dem vor allem die 16 hier untergebrachten kleinen Kinder, jünger als drei Jahre alt, profitieren. Die GWG als Eigentümer des Gebäudes investierte einen sechsstelligen Betrag in den Umbau, der rund neun Monate dauerte. Dabei wurde der Eingangsbereich geändert und auf die Rückseite des Hauses verlegt. Weiterhin wurde die Küche erweitert und zusätzlich ein Multifunktionsraum errichtet.

„Wohnpark Kaiserplatz", Willich. Im Mai 2013 wurde der „Wohnpark Kaiserplatz" bezogen. Die 20 Wohnungen sind altengerecht, barrierefrei, sehr hell und verfügen über Balkon oder Terrasse. Von der Martin-Rieffert-Straße aus gibt es eine Einfahrt in die hauseigene Tiefgarage mit 12 Plätzen. Der Neubau wird von den Stadtwerken Willich mit Erdwärme aus einem Blockheizkraftwerk versorgt.

„Wohnpark Wiesenstraße", Kempen. Der „Wohnpark Wiesenstraße" wurde im Frühjahr 2013 fertig gestellt und bezogen. Wegen der großen Nachfrage wurde direkt im Anschluss mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen. Der Kempener Architekt Udo Thelen plante auch dieses Vorhaben nach dem Konzept „Wohnen mit Service", in dessen Verlauf acht weitere Wohnungen entstehen und bis Ende 2014 fertig gestellt sein werden.

Kindertagesstätte „Lummerland", Breyell. Das viergeschossige Mehrfamilienhaus der GWG am Lötscher Weg 8 in Nettetal-Breyell ist in den letzten Monaten zum Kindergarten mit Kindertagesstätte umgebaut worden. Seine neue Heimat hat hier der Kindergarten „Lummerland" gefunden, der bisher auf zwei Geschossen an der Josefstraße etwas beengt untergebracht war. Am 28. Oktober 2013 zogen die Kleinen mit Sack und Pack von der Josefstraße aus um.

2014
Christian-Morgenstern-Kindergarten, Willich. Am 13. Februar 2014 wurde das Richtfest für den Neubau des Christian-Morgenstern-Kindergartens in Willich gefeiert. Auf dem rund 1.350 qm großen Grundstück am Rande des Gewerbeparks Stahlwerk Becker, nahe zum Wohngebiet Wekeln, hat die GWG 2013 mit dem Bau des neuen Kindergartens begonnen. Nach der Fertigstellung im Sommer 2014 wird der Kindergarten an den Förderverein Waldorfpädagogik Willich verpachtet.

Kontakt

 

GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kreis Viersen AG
Haus der Wirtschaft
Willy-Brandt-Ring 17
41747 Viersen

Telefon: 02162 / 5780-0
e-Mail: info@gwg-kreis-viersen.de

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